AKTIONSBÜNDNIS TEUFELSBERG seit 1997 Berlin, den 14.6. 2017
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OFFENER BRIEF
an den Regierenden Bürgermeister und den Senat von Berlin
TEUFELSBERG jetzt vollenden !
Sehr geehrter Regierender Bürgermeister,
sehr geehrte Senatorinnen für Umwelt, Stadtentwicklung, sehr geehrter Finanzsenator!
Es ist u.E. jetzt Zeit, kommunal- und landespolitisch zu handeln, den großen Teufelsberg
endgültig landschaftlich als Höhepunkt des Grunewaldes zu gestalten und der Bevölkerung zugänglich zu machen,
– 23 Jahre nach Abzug der Besatzungsmächte und
– 13 Jahre nach Verfall des Bau- und Planungsrechtes der
gescheiterten Investorengruppe für das Teufelsbergplateau.
Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister Michael Müller, seit 2014 unterstützen alle
Fraktionen im Berliner Abgeordnetenhaus Ihre öffentliche Absichtserklärung zu diesem
Ziel, um das sich auch unser Aktionsbündnis aus Naturschutzverbänden und Anwohnervertretungen seit 20 Jahren bemüht.
Wir bitten Sie daher, nach den umfangreichen Anhörungsverfahren 2013/14 jetzt die
Weichen zu stellen, das Rückerwerbsverfahren voranzutreiben und keine Verwaltungsentscheidungen zuzulassen, die gegenwärtige unzulässige umfangreiche gewerbliche Nutzung des Plateau-Geländes im Außenbereich/Wald/LSG verfestigen* können. Hier zu zählt auch die in letzter Zeit vom Pächter des Geländes propagierte Idee einer „Künstlerkolonie“ auf dem Berg.
Wir begrüßen den Koalitionsbeschluss zum Teufelsberg, der durch den von uns seit 2004 vorgelegten Gestaltungsvorschlag voll ausgefüllt werden könnte:
Er sieht vor, die Plateaufläche nach Abbruch der ruinösen Gebäude zu übererden und
landschaftlich zu gestalten. Der höchste Punkt der Aufschüttung läge dann 127 m über
N.N., das sind 12 m über dem gegenwärtigen Niveau. Oben auf dem Hügel befände
sich der Zugang zum vorhandenen Stahlbetonturm, der allein als stadtbildprägende
Landmarke und künftiger Aussichtsturm erhalten bliebe. Vom Turm ausgehend sollen
zwei geneigte Liegewiesen geschaffen werden, von denen aus sich reizvolle Aussichten
über den Wannsee und die Stadt ergeben. Der Turm selber sollte künftig einen kleinen
Imbiss im Eingangsgeschoss, auf den vier Zwischenplattformen ein Museum (544 qm) als
Erinnerungsort und einen Aussichts- und “Klangraum“ mit Café und Kultur in der Kuppel aufnehmen.
Der für ganz Berlin wichtige Ort darf nicht länger unter Renditegesichtspunkten privat
bewirtschaftet werden. Die Berliner Forsten sollten für die Realisierung der Koalitionsabsicht daher kurzfristig mit den dafür nötigen Mitteln ausgestattet werden.
Mit freundlichem Gruß
Prof. Dr. H.Kenneweg Dipl.Ing. E.Kuntzsch
für das AKTIONSBÜNDNIS TEUFELSBERG
* z.B. Verlegung von einer umfangreichen neuen Kabeltrasse durch den Wald