(aus der Sicht der Anwohner in Charlottenburg-West)
Eiszeitlich geprägte Grund-und Endmoränenlandschaft mit großen Höhenunterschieden Moore und Wald, bis heute forstliche Nutzung unmittelbar neben wertvollen NSGs |
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1915 | Dauerwaldvertrag Kommunaler Zweckverband Groß-Berlin / Preußen Kein Verkauf, keine Bebauung der Waldflächen durch Kommunen. Der Westen Charlottenburgs erhält dadurch seine besonderen Lage-Qualitäten. |
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1937 | Planung Hochschulstadt bis zum Rupenhorn, Hitler legt am 27.11.1937 Grundstein zur wehrtechnischen Fakultät der gepl. Reichsuniversität (am heutigen Ort des DAV-Kletterturms). Bis Kriegsbeginn wird nur der Rohbau des Hauptgebäudes fertig, Lorenbahn von der Havel für schlesische Natursteinlieferungen. | |
1945 | Provisorische Nutzungen im Rohbau, ab 1948 Sendestation der Deutschen Post | |
21.6.1950 | Stadtverordnetenversammlung beschließt die zentrale Restschuttlagerung West-Berlins auf dem Gelände. Symbolische Bedeutung der Beseitigung der NS-Bauten und der Rückgängigmachung des Einbruchs in den Grunewald. Der Gartenarchitekt Prof. Rossow sieht mit seinem Modellierungsentwurf einen „ großzügigen der umgebenden Landschaft sorgfältig angepassten bewaldeten Hügel vor, der die benachbarte Grunewaldsenke mit dem Postfenn völlig unberührt lässt und mit einer Steigerung der vorhandenen Höhenunterschiede um 50 m eine landschaftliche Bereicherung des Geländes erreicht. Berlin werde ein landschaftlich und verkehrsmäßig günstig gelegenes neues Erholungs- und Sportgelände mit weiter Sicht über die schöne Havellandschaft erhalten.“ Die Teufelseechaussee wird umgelegt, macht einen Bogen um das Deponiegelände. In den folgenden 22 Jahren werden 26 Mio cbm Bauschutt unter höllischer Lärm- und Staubbelastung für die Anwohner zum Haupt- und Vorberg aufgetürmt. Der Senat schafft Wintersport- und plant Freizeitanlagen (Wettbewerbe). |
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1962 | beschlagnahmt die US-Schutzmacht das bis dahin erreichte Plateau des Hauptberges für eine Abhöranlage, der heutige Drachenberg nahe Tannenbergallee muss zusätzlich aufgeschüttet werden. Skilifte dürfen nicht weiter betrieben werden. Fotografieren verboten, Sicherheitszaun, Androhung von Schusswaffengebrauch. | |
1970er | Der Teufelsberg wird abschließend modelliert und bepflanzt. Wegen schneearmer Winter verliert die Bevökerung das Interesse an den Sportanlagen, sie verkommen. | |
1992 | Amerikaner und Briten geben die Abhöranlage nach der Wende auf. | |
1994 | Das amerikanische Munitionsdepot wird zur Düne im Grunewald. Als ein Projekt der Forstverwaltung werden in den Jahren 1995-97 die Munitionsbunker mit 330.000 cbm Lehm und Sand (Baustellenaushub) bis zu 12 m übererdet. Es entsteht ein reizvoller neuer waldtypischer Bestandteil des Grunewaldes. | |
11/1996 | Verkauf des zwischenzeitlich von der Berliner Flugsicherung genutzten Militärgeländes an eine Investorengruppe aus Köln durch den Berliner Senat. | |
10/1997 | Dieser legt die Unterlagen des Investors für das Vorhaben-und Erschließungsplanverfahren für das geplante Teufelsberg-Zentrum 4 Wochen lang öffentlich aus. Naturschutzverbände, Forstleute, Anwohner und die AL wenden sich öffentlich gegen eine Zersiedlung des Grunewaldes und formieren sich zum Aktionsbündnis Teufelsberg. Dieses allein übergibt im November 1997 rund 1600 negative Stellungnahmen zum VE-Plan IX VE 1. |
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9/1998 | Die Investoren erhalten Planungs-und Baurecht | |
1/1999 | Anwohner und Naturschutzverbände klagen vor dem Berliner VG gegen die erteilten Genehmigungen. Die Klage der Anwohner wird wegen mangelnder Klagebefugnis abgewiesen. Der Verbandsklage wird stattgegeben, weil keine notwendige Befreiung von der Landschaftsschutzgebietsverordnung Grunewald erteilt worden sei. | |
4/1999 | Der Senat klammert daraufhin durch ÄnderungsVO das fragliche Gebiet aus der Landschaftsschutzverordnung aus. | |
9/2001 | Der Senat verlängert die Baugenehmigung des Investors wegen seiner wirtschaftlichen Schwierigkeiten um weitere drei Jahre, BHW–Immobilien steigen aus dem Projekt aus. Vandalismus greift um sich. | |
14.10.2004 | Die erteilte Baugenehmigung verfällt, das Projekt ist endgültig wirtschaftlich gescheitert. | |
2/2005 | Bausenatorin Junge-Reyer teilt dem Abgeordnetenhaus mit, die Prüfung der Militärbauten durch das Landesdenkmalamt im Jahre 1995 hätte keine Denkmaleigenschaft ergeben. | |
15.8.2005 | Rechtsverordnung über die Aufhebung des Planungsrechts des VEPl: IX VE 1 Die im Vorhaben- und Erschließungsplan als Sondergebiet Teufelsberg-Zentrum augewiesene Fläche wird Nichtbaugebiet (Außenbereich §35BauGB) |
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1.11.2005 | Der Senat beschließt die entsprechende Änderung des Flächennutzungsplanes. Mit der Verkündung im Amtsblatt vom 7.4.2006 ist der gesamte Teufelsberg wieder als Wald im Flächennutzungsplan von Berlin ausgewiesen. |
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2004 | Das Aktionsbündnis Teufelsberg führt nach Wegfall des Planungs-und Baurechts für den Investor Gespräche mit dem Senat und übergibt einen Gestaltungsvorschlag: Abriss der Militärbauten bis auf den Großen Radarturm und eine Übererdung zur endgültigen landschaftlichen Gestaltung als öffentlich zugängliche Erholungsfläche. |
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2007 | Das Konzept wird 2007 (zusammen mit Arbeiten von jungen Landschaftsarchitekten für den J.-P. Lenné-Preis) im Ökowerk öffentlich ausgestellt. | |
2011 | Die Aktion Naturschutz Berlin veröffentlicht eine dokumentarische Broschüre „Wald und Politik, zur unendlichen Geschichte des Teufelsberges“ und verteilt diese an alle Entscheidungsträger in Senat, BVV ChaWi, Abgeordnetenhaus und Medien und betreibt zusammen mit dem Aktionsbündnis Teufelsberg Öffenlichkeitsarbeit. | |
2011 | Der Investor (i.L.?) beantragt als Eigentümer der Fläche Denkmalschutz für die gesamte Abhöranlage beim Landesdenkmalamt, um auf diese Weise nach Verlust von Bau-und Planungsrecht Nutzungsrechte an den vorhandenen ruinösen Baulichkeiten im Wald zu behalten. Ein Partner des Investors schließt einen Pachtvetrag mit Herrn Abraham ab, es finden Führungen und Veranstaltungen gegen Entgelt auf eigene Gefahr der Besucher statt. |
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2012/13 | ABT wendet sich öffentlich gegen einen Denkmalschutz für die Gesamtheit der zufälligen ruinösen Zweckbauten und fordert, den für ganz Berlin bedeutenden Ort endlich zurückzuerwerben, landschaftlich zu gestalten und öffentlich zugänglich zu macheÜber den Denkmalschutzantrag wurde noch nicht entschieden | |
4/ 2013 | Podiumsdiskussion zur Zukunft des Teufelsberges mit StS Gothe / SenStadtUm Berlin im Ökowerk am Teufelssee | |
6/2013 | Auf Antrag der BVV beruft das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf einen Runden Tisch Teufelsberg ein, an dem alle interessierten Gruppierungen ihre Konzepte in vertraulichem Rahmen vorstellen und diskutieren. „Ziel ist es eine langfristige Lösung für das Teufelsberg-Areal zu finden, das 1. der Vermittlung der geschichtlichen Bedeutung des Ortes… und 2. der Renaturierung …und Nutzung als Naherholungsgebiet Rechnung trägt“ |
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8/2013 ff | Dieser tagt vier mal, am 13.8.2013, am 15.10.2013, am 9.12.2013 und am 17.3.2014. Alässlich des vierten Termins, der im Berliner Abgeordnetenhaus stattfindet, erklärt Stadtentwicklungs-Senator Müller, dass er die umfangreichen Nutzungsvorstellungen und Renditeerwartungen der gegenwärtigen Eigentümer mit der Lage im Landschaftsschutzgebiet Grunewald und den Planungszielen des Landes Berlin für unvereinbar hält. |
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11/2014 | Der Ständige Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt des Berliner Abgeordnetenhauses hört am 26.11. 2014 alle Interessenvertreter an. Nach fast zwei Jahrzehnten Untätigkeit der Eigentümer fordern die Sprecher aller Fraktionen im Ausschuss den Rückerwerb des Geländes durch das Land Berlin und eine naturverträgliche öffentlich zugängliche Naherholungsnutzung, die durch ein kleines Museum zur Geschichte des besonderen Ortes („Grabhügel der Stadt“) ergänzt wird. Über den Denkmalschutz für die ruinösen Gebäude der ehemaligen Abhörstation wurde noch nicht politisch entschieden. |
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Zusammengestellt von Dipl.-Ing. Eckart Kuntzsch Soldauer Allee 18, 14055 Berlin, Tel. 030-301 57 58 |
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als Verfasser des Gestaltungsvorschlages des ABT von 2004 und als ein Vertreter der Anwohner im
AKTIONSBÜNDNIS TEUFELSBERG |
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(Stand 26.11.2014) |